Über den Verlag

Bücher 

Autorinnen und Autoren

Termine

 

Letzte  Meldung

News

Presse-

service

Highlights

Presse-

stimmen

Autoren im Blickpunkt

Kritiker- stimmen

2012 Programm

Service

Kontakt

 Rechtliche Hinweise

 

 

Jetzt bestellen bei amazon.de!Eine Insel im Mittelmeer. Valentin, alkoholkranker Autor mit Schreibblockade und seine ehemals beste Freundin Ilona – ehemals aus dem Grund, dass sie eine kurze, leidenschaftliche Affaire hatten – machen zusammen Urlaub. In getrennten Zimmern, um nicht die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Sie verbindet mehr als nur Freundschaft und Verhältnis: Beide sind ungarischstämmig, leben seit Jahrzehnten in Deutschland. Valentin, Bálint im Original, beginnt erst zögerlich, dann wie in einem Wahn zu erzählen und zu schreiben. Auf der Suche nach sich selbst und vor allem nach seinem verstorbenen Vater, bei dessen Tod er in einem Sonnenfleck an der Wand prozessierende Elefanten gesehen hat, rollt er die Vergangenheit auf, während er in der Gegenwart den Halt zu verlieren scheint. Ilona, die immer wieder versucht, ihn vor sich selbst zu schützen, ermuntert ihn zum Schreiben, zur Bewältigung seiner Verletzungen und Schuldgefühle, wird zu seiner Muse und schließlich Retterin.

In kurzen Abschnitten wechselt das Buch zwischen beiden Ich-Erzählern, darin eingebettet die Geschichte von Bálints Vater, seinen verlorenen Lieben, seinem Leben als Diplomat im zweiten Weltkrieg, die Bálint so erzählt, als habe er sie selbst erlebt.
Das Thema Verlust zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman: Verlust der Heimat und der Sprache, Verlust geliebter Menschen, Verlust von Inspiration, Verlust von Halt und Verankerung im Leben.
Mit Staunen verfolgt der Leser die bildwuchtige Sprache von Bálint, seinen Gedanken über Leben, Tod, Vergänglichkeit, seinen Ausflügen ins Philosophische, ins Metaphysische. Eine Lektüre, die die ganze Aufmerksamkeit und einen wachen Kopf verlangt, dafür mit reichen Denkanstößen belohnt. Sehr poetisch und lyrisch geschrieben und mit ungarischen Einsprengseln, ist das Buch auch sprachlich ein Genuss.

Imre Török kam als Jugendlicher von Ungarn nach Deutschland. Er studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie und ist heute Vorsitzender des Schriftstellerverbandes (VS). Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit leitet er auch Workshops und Seminare. (Imre Török: Insel der Elefanten.POP Verlag, Februar 2010.402 Seiten, Taschenbuch, 19,90 Euro.)  Susanne Ruitenberg

 


Kulturtipps von Uli Rothfuss in der Virtuellen Kulturregion

Buchtipps der Woche im Jahr 2006

04. August 2006: Zwischenstation Algier“ von Rainer Wedler

Eine Geschichte aus einem Guss, rasant erzählt, schnell zu lesen – und doch sollte dieser 86-Seiten-Roman langsam erschlossen werden. Warum? Weil der Leser sonst Gefahr läuft, manches Kleinod zu überlesen, über manches der vielen Details hinwegzustolpern, weil er der Spannung im Buch nachrennt, weil er zur Auflösung kommen möchte. 

Kulturtipps von Uli Rothfuss in SWO_Buchtipp 125

Der Roman hat es in mehrerlei Hinsicht in sich. Das Thema: Flucht aufs Schiff des 17jährigen als Schiffsjunge – ein Thema für große Abenteuergeschichten; der zufällige Anlandeort Algier mitten im Ablösungskrieg von Frankreich Anfang der 60er Jahre: hier kommen die für einen Erzähler reichen Möglichkeiten der Beschreibung von Ausnahmesituationen zusammen mit der Faszination Orient. Der Erzählstil: Wedler verwendet eine exzellente Mischung aus temporeichem Erzählen, aus Wechseln zwischen Außen- und Innensichten, aus Umgangsjargon und literarischer Sprache – das alles macht das Lesen interessant, nie, nicht einen Augenblick langweilig, der Leser wird förmlich mitgerissen. Der Spannungsbogen: dieser ist über den ganzen Roman hinweg für den Leser nachvollziehbar, und dennoch fein konstruiert – so, dass der Bogen über die gut 80 Seiten „hält“, konstruktionssicher gestützt mit immer wieder unmerklichen dramatischen Zwischensequenzen, die aber stringent weiterführen.

Und das Ende schließlich, des Romans: eine „gute“ Auflösung, die aber wieder auch nicht nur gut ist, sondern Überraschung beinhaltet. Höchste Dramatik bis zum Schluss.

Die Illustration auf dem Buchcover dabei macht allein schon Lust, dieses Buch zu lesen: flirrend wie die Hitze über der algerischen Wüste. Hier hätte ich mir mehr dieser leichten Zeichnungen im Buch gewünscht.

Rainer Wedler: Zwischenstation Algier. Roman. Brosch., 86 S., Pop-Verlag, Ludwigsburg 2006, 12,80 Euro.

bei amazon.de bestellen

zurück zur Übersicht bitte

Seite weiter empfehlen

 

Aus der Salzburger Literaturszene

Im Bau der Ameisenkönigin von Elisabeth Fritz

"Fumee" - Poesie und Musik - Rodica Draghincescu & Gilbert Sand waren mit Rockpoetry zu Gast im Literaturhaus Salzburg

24.05.06 "Es lebe das Ich und sein Phosphoreszieren". - Dieser Vers aus einem ihrer Gedichte drückt eine Hauptthematik von Rodica Draghincescus Lyrik aus: Das Ich in all seinen Facetten. Phosphoreszierend, nicht fassbar, erscheint es in immer anderem Licht. Rodica Draghincescu, 1962 in Rumänien geboren, lebt als Dozentin für französische Literatur in Metz. Sie veröffentlichte bisher sechzehn Bücher in rumänischer und französischer Sprache, darunter Romane, Gedichtbände, Essays und Interviews. Ihr musikalischer Begleiter, Gilbert Sand, wurde 1956 im Elsass geboren, und lebt ebenfalls in Metz. 1993 produzierte er mit Bands verschiedener Genres sein erstes Musikalbum. Am Dienstag (23.5.) trug Rodica Draghincescu auf Einladung des Vereins prolit ihre französischsprachige Lyrik unter musikalischer Begleitung von Gilbert Sand vor. Es ist eine Art von Lyrik, die auf den ersten Blick eher unpoetisch daherkommt: ?surreal, rebellisch, selbstbewusst: "Ich bin eine Spielpeitsche (...), ich schaffe Risse." Eine Lyrik, die aber auch melancholische, selbstironische und humorvolle Seiten hat: "Ich schneie kleine Nichtse aus meinem Gedächtnis" - "Ich habe nichts zu verzollen. Keinen Körper, keinen Namen" - "Ich bin dein, du bist mein, selbst im Bau der Ameisenkönigin". Draghincescus Gedichte "verleihen dem Körper Raum und Stimme", unter Durchwanderung aller lyrischer Traditionen, "vom Surrealismus bis zur Gegenwart". Sehr lebendig und mitreißend und mit Hilfe aller stimmlichen Mittel trägt Draghincescu ihre Stücke, abwechselnd auf Französisch und in deutscher Übersetzung (von Rüdiger Fischer) vor: Mal laut, mal leise, mal fast geschrieen, mal gehaucht, manche Worte eher gesungen als gesprochen. Gedämpftes Licht macht die Atmosphäre fast andächtig. Das dann einsetzende Gitarrenspiel von Gilbert Sand mutet wie das angenehme Plätschern eines Baches an. Es bietet sich dem Publikum die perfekte Harmonie von Literatur und Musik. Sands Spiel ist vollkommen auf Draghincescus Lyrik abgestimmt, mal akzentuierend, mal untermalend, mal nur begleitend; aber immer heiter. Zu guter Letzt beeindruckt Gilbert Sand die Zuhörerschaft noch mit einem bluesig angehauchten Gitarrensolo, mit dem dieser besondere Abend seinen Ausklang fand.

 

Kulturtipps von Uli Rothfuss in der Virtuellen Kulturregion

Buchtipps der Woche im Jahr 2006

"Matrix" – Zeitschrift für Literatur und Kunst

Kulturtipps von Uli Rothfuss in der Virtuellen Kulturregion SWO_Buchtipp 121

Gerade neu erschienen ist die Ausgabe Nr. 4 mit dem Titel (H)ero(t)ische Spiele dieser amtibionierten, gut aufgemachten und mit vielen Texten prominenter und weniger bekannter Autoren bestückten Zeitschrift. Der Pop-Verlag in Ludwigsburg mit dessen Leiter Traian Pop gibt die Zeitschrift heraus, die sich in der Szene schon einen guten Namen machen konnte. Jede Ausgabe umkreist ein Thema, mit Mitteln der Literatur und Kunst, mit reflektierenden Texten genauso wie mit Gedichten oder Geschichten. Was ist das Besondere dieser Zeitschrift: eindeutig dass der Literatur Vorrang eingeräumt wird, dass sie ernst genommen wird. Es ist eine Zeitschrift, die man nicht in einem Zug durchliest; man nimmt sie immer wieder in die Hand und genießt die Augenblicke dazwischen, die Zeiten, in denen die Vorfreude wächst, wieder neue Inhalte zu entdecken. Dass Autoren aus Rumänien, aus Belgien, aus anderen Ländern einbezogen sind, die zum Besten in der Literatur gehören, was es dort gibt, macht das Leseabenteuer noch spannender. Man kann die Zeitschrift als Einzelausgabe kaufen oder abonnieren. Kontakt: pop-verlag@gmx.de

Matrix. Zeitschrift für Literatur und Kunst. (H)ero(t)ische Spiele, Nr. 2/2006 (4), brosch., 84 S., erschienen im Pop-Verlag, Ludwigsburg, 8 €, im Abo 28 € vier Hefte jährlich.

|

Alles kommt daher ganz ohne barocke Weinerlichkeit in ungekünstel-ten, treffend scharfen Sprachgemälden mit bezaubernden, manchmal wilden Farben. Texte mit einer hintergründigen Selbstpersiflage wechseln mit schmetterlingshaft Leichtem, aber nie banal, eine faszinierende Mischung aus Wirklichkeit und Projektion, Wahrheit und Fiktion.
Eine Freude, dies Buch zu lesen.

        Barbara Mundt*

Francisca Ricinski: Auf silikonweichen Pfoten. (EPIK- Sammlung) 120 Seiten, 2005

|

Es sind 50 Gedichte. sparsam und konzis in der Diktion. präzis in der Aussage. die von Edith Konradt, einfühlsam und sprachgewandt. ins Deutsche übertragen wurden. Die Zeichnungen des Dichters, von schlichter und subtiler Linienführung, führen einen beschwingten Dialog mit den lyrischen Versen. Es ist das poetische Werk eines vielseitigen Künstlers, der nach Deutsch­land kam, um hier "das wort zu finden", wie es im ersten Gedicht heißt.

    Claus Stephani (Siebenbürghische Zeitung, 31 Oktober 2005*)

* PAPI: Manchmal später. Gedichte & Zeichnungen, (LYRIK-Sammlung); Aus dem Rumänischen von Edith Konradt; 79 S, 2005 

|

Die Gedichte drehen sich immer wieder um Sprache, Heimat, Wirklichkeit: "Das Ge­dicht ist ein Dokument, sagte ich mir", sagt das lyrische Ich, sagt Flora. Die Wirklich­keit dreht sich um das Gedicht wie das Gedicht um die Wirklichkeit: "Manchmal kommt der Tag an den Ereignissen nicht vorbei", heißt es in einem der in sieben Kapi­teln versammelten Gedichte von 1977-1999) - und die Wirklichkeit kommt am Gedicht nicht vorbei. Das ist eine manische Literarisierung der Wirklichkeit! Die Donau - leicht ansteigend (so lautet das Titelgedicht) müsste zurückfließen, von Rumänien nach Westen, um lyrische Seen bei uns in Deutschland zu bilden ... In episch geprägter Sprache transportieren die Verse reiche bildhafte Reflexionen zum Schreiben in einem besonderen Land der Sehnsucht nach Leben im Leben und Leben im Schreiben - Landschaften werden zu Denkflächen, Denkprofile werden zu Land­schaftsbildern - Vexierspiegel ... Die Gedichte (rund 100 Seiten) sind übersetzt von Traian Pop, Hellmut Seiler, Edith Konradt, Helmut Britz, Horst Fassei, Gerald Bisinger und Francisca Ricinski-Marienfeld, die im letzten DichtungsrinqHeft ein Gedicht Floras vorstellte. Ein sehr lesenswertes Nachwort zur Situation der rumänischen Dichter seit 1945 beschließt den Band! Der rumänische Lyriker Flora ist im Januar 2005 am Herzinfarkt im Alter von 54 Jahren gestorben, ein paar Tage nach Erscheinen dieses Buchs ...

                    Ulrich Bergmann (Dichtungsring Nr. 33, 2005*)

* Ioan Flora: Die Donau - leicht ansteigend, (LYRIK-Sammlung), 110 S, 2004

|

Ja, Rodicas Fragen* rücken einem auf den Leib, sind an sich schon halbe Essays. 

                    Eginald Schlattner

* Rodica Draghincescu: Schreibenleben.(FRAGMENTARIUM-Sammlung) 320 S, 2005 

 

|

m Brockhaus aus dem Jahre 1892 wird 'Gemütlichkeit' folgendermaßen definiert: Fähigkeit eines Menschen durch "seine eigene Gemütsäußerung das Gemüt eines anderen Menschen in einen angenehmen Zustand" zu versetzen. Den 24 französisch- und deutschsprachigen Dichterinnen und Dichtern, deren Texte in der Anthologie 'Poesie / poesie' vorgestellt werden - die französischen leider nur in Übersetzung -, gelingt dies - wie ich bei meiner Lektüre erfahren durfte _ beinahe ausnahmslos. Was aber heißt 'Gemüt'? Unter welchen Voraussetzungen befindet es sich in einem angenehmen Zustand, also im Zustand der Gemütlichkeit? Und was bedeutet 'gemüt­lich' im Kontext von Dichtung? Sicherlich sind Antworten auf diese Fragen nicht nur dem historischen Wandel unter­worfen, sondern meist auch äußerst subjektiv. Dennoch lassen sich aus der Begriffsgeschichte und den jeweiligen Verwendungszu­sammenhängen von 'Gemütlichkeit' Bedeutungsstrukturen festmachen, die den Au­genblick überdauern: Gemüt stellt die Einheit von Verstand und Empfindung dar, gemeint ist also der ganze Mensch, der im Zustand der Gemütlichkeit eine friedvolle, wohltuende, also ihm angenehme Ruhe erlebt; der Dichter schafft aus der eigenen Gemütlichkeit seine Texte und der Leser erfährt ebendiese beim Rezipieren. Die im vorliegenden Band aufgenommenen Texte handeln von Themen wie Liebe und Einsamkeit, Vergänglichkeit und Erinnerung, Wirklichkeit und Konstrukt, Blicke in Zeit und Raum, Fremdsein und Wiedererkennen, das gewaltige Eigenleben von Wort, Satz, Text in der Landschaft der Welt, Inhalte, die seit je Element gerade einer poetischen Aussage sind. Die Autoren legen hier zwar Zeugnis ab vom Bewusstsein ihrer ge­schichtlichen Position - sie klammern die Brüchigkeit von Welt, Ich, Wahrheit etc. nicht aus - , aber das in der Regel nicht, indem sie sich in Alltagssprache und Tages­ereignissen verlieren, sondern, indem sie von jenen ausruhend, sich distanzierend, also gemütlich eine Vorstellung von Erlösung durch das Gedicht und dessen Bildhaf­tigkeit visualisieren. Dies entspricht der Intention der beiden Herausgeber, so wie sie es im Vorwort beto­nen. Denn sie wollen keinen literaturvergleichenden und damit systematischen Beitrag zur Situation zeitgenössischer Lyrik leisten, sondern Gedichte veröffentlichen, von denen möglicherweise eines "einen Leser anspricht, berührt, durchquert". Das Gedicht, das einen durchquert, verschiebt das Innere, befreit vielleicht von Angst vor Tod und Welt, verändert die eigenen engen Grenzen im Leser, macht ihn willig zu verstehen. Man kann sagen: Ein solches Durchqueren ist kein Verletzen der Körper­grenzen, hinterlässt keine Wunden und Narben, es erzeugt Trautheit ohne idyllische Verlogenheit, eine nicht quälende Intimität. Es ist dem Verleger für seinen Mut zu danken, eine derart gehaltvolle Anthologie pub­liziert zu haben.

                     Elke Trefz-Winter (Dichtungsring Nr. 33, 2005*)

* Poesie / poesie; Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland Anthologie von Gerard Blua und Sergiu Stefanescu; Pop-Verlag Ludwigsburg 2004

  

|

...Solche Bücher sind nicht für einen Nachmittag oder für eine Bahnfahrt, sondern für ein ganzes Leben. Ich habe in deinen Geschichten gerne geschmökert und werde mein Leben lang weiterschmökern. Deine Texte sind von großer aphoristischer, gedanklicher, wenn nicht poetischer Dichte. (…) Deine Texte stehen in der Tradition großer Essayisten und Prosadichter: Montaigne, Wilde und Nietzsche. Oft spürte ich beim Lesen deiner Texte die heisere Stimme Zarathustras. Also sprach Zarathustra… Dein Buch* ist das Beste, das ich in den letzten Jahren auf Deutsch gelesen habe...

                    Joachim Zelter

* Ulrich Bergmann: Arthurgeschichten. (EPIK-Sammlung), 2005 

|

Ioan Flora (geboren 1950 im serbischen Banat - gestorben 2005 in Bukarest) ist rumänischer Abstammung und ein Dichter, der in rumänischer Sprache schrieb. Er hat über zehn Gedichtbän­de verfasst. Aus sechs von ihnen wurden 46 Gedichte ausgewählt, ins Deutsche übersetzt und in der Anthologie Die Donau - leicht ansteigend veröffentlicht. Zweifelsohne ist Ioan Flora ein origineller und interessanter Dichter. In Rumänien wurde er mit Saint-John Perse und dem rumänischen Dichter A.E. Baconsky verglichen. Das stimmt für seine erste lyrische Periode. Später ähneln seine Werke eher denen von Nichita Stanescu (Rumänien), mit welchem Flora befreundet war, und von Vasko Popa (Serbien), dessen Poesie ihn beeindruckt hat und von welcher er viel in das Rumänische übersetzt hat. Interessant ist die Entwicklung dieses Dichters: er beginnt mit einer umfangreichen Rhetorik, als Dichter-Weltschöpfer, danach aber schreibt er realistisch, prosaisch, wie ein Dichter-Schreiber: "Es ließe sich vieles sagen/Schau mich an, zum Schreiber bin ich geworden/Ein Chronist dieser Zeit" sagt er von sich im Gedicht Schreiber. (…) Diese Anthologie ist gut strukturiert und erfasst sozusagen alle lyrischen Etappen von Floras Poe­sie. Sie enthält auch Fabeln und politische Satiren, in welchen man oft erstaunliche Assoziatio­nen findet. (...) Man hat den Eindruck, dass jeder der sechs ausgewerteten Gedichtbände ein anderes Gesicht des Autors zeigt.  

                    Mircea M. Pop (LOG Wien, Nr. 107/2005  "DER DICHTER IOAN FLORA IN DEUTSCHER ÜBERSETZUNG"*)

* Ioan Flora: Die Donau - leicht ansteigend, (LYRIK- Sammlung), 110 S, 2004.

|

Nicht nur Gedichte und Gedankenfrag­mente, die von Mythologie, Literatur und eigenen Gedanken getragen sind, spiegeln diese Zeit in Afrika wieder. Auch viele seiner darstellerischen Arbeiten auf Papier, Materi­albilder und Installationen, beispielsweise "Stelle des Feuers" und "Erde-Zeichen­Erde", befassen sich mit den Eindrücken. "Die Installationen des Pfarrersohnes bekla­gen den Niedergang durch technisch-wirt­schaftliche Ausbeutung und sind doch durchpulst von einer christlichen Symbolik der Hoffnung", erklärt Susanne Kohn, eine Freundin der Familie. [...] Ich habe schon als 17-lähriger nach ver­schiedenen Möglichkeiten gesucht, um mich auszudrücken", sagt Göltenboth. So habe er zeitgleich mit dem Malen und Schreiben begonnen. Nachdem er sich für ein Studium an der Kunstakademie entschieden hatte, habe er im Darstellerischen einen Schwer­punkt entwickelt Menschen mit einem star­ken Bezug zur Literatur hätten ihn nun ermutigt. seine Gedichte zu veröffentlichen. 

                    Red. Stuttgarter Zeitung Nr. 21 Freitag, 10. September 2004 (Ostafrika -Erlebnisse auf Bildern und in Worten festgehalten)*    

* Dieter Göltenboth: An Abbruchkanten, (FRAGMENTARIUM-Sammlung), 160 Seiten, 1.Auflage, 2004

 

Pop Verlag Ludwigsburg, Stuttgarterstr. 98, 71638 - Ludwigsburg, Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2004 Traian Pop