| |
Gëzim Hajdari: Mondkrank,
Aus dem Italienischen und mit einem Nachwort: „Ich suche ein
unschuldiges Land", von Stefanie Golisch. (LYRIK-
Sammlung) 80 Seiten, ISBN: ISBN: 978-3-937139-55-5. Preis: 13,10 Euro.
|
Erstmals
auf Deutsch erschienen soeben im Pop Verlag die Gedichte des albanischen
Lyrikers Gëzim Hajdari in der Übersetzung von Stefanie Golisch.
Hajdari
wurde
1957 in
Albanien geboren und
lebt seit 1992 im italienischen Exil, wo er innerhalb weniger Jahre zu einer
markanten Stimme des literarischen
Lebens avancierte und mit namhaften Literaturpreisen ausgezeichnet wurde. In
mehrfacher Hinsicht haben Hajdaris besonderen
Lebensumstände sein Schaffen der vergangenen Jahre geprägt. Mit einigem Recht
könnte man das Thema des fremden Blicks
als das Herzstück seines rasch wachsenden Werkes bezeichnen, das neben Lyrik
auch kritische Reisereportagen aus Afrika und Asien umfasst.
Bewusst
erfährt der Autor seine Existenz in der Fremde als menschliche und künstlerische
Herausforderung. Keinesfalls identifiziert er sich mit der Rolle des
Opfers, im Gegenteil wird ihm sein persönliches Schicksal zum Sinnbild der
existentiellen Kondition des Menschen als Fremder im eigenen Haus. Seine
Ursprungskultur und die seiner - wie er es nennt -
zweiten Heimat, treten in ein
ebenso konfliktreiches wie dynamisch-produktives Verhältnis zueinander. Dies
kommt auch in der ungewöhnlichen Tatsache
zum Ausdruck, dass seine Gedichte stets zweisprachig entstehen, in seiner
Muttersprache und auf Italienisch. Der
Autor begreift beide Versionen als gleichberechtigt; die vorliegende Übersetzung
basiert auf dem italienischen Text.
In
offener Konfrontation zu den zeitgenössischen
Strömungen in der europäischen Lyrik, geht es Hajdari um die alten Fragen der
Menschheit, um das Verhältnis von Zivilisation und Natur, von westlicher und östlicher
Hemisphäre, um Mythen und Archetypen, die auch im
Unterbewusstsein des modernen
Menschen als Kraftquellen und Verstörungen weiterwirken. Geprägt von den balkanischen Epen
seiner Kindheit und Jugend, beeindrucken seine Gedichte durch die Fülle der
Sinnes - und Natureindrücke, welche die Lektüre im wahrsten Sinne des Wortes
zu einem Erlebnis werden lassen.
|
|
Emilian
Galaicu-Păun: Yin Time. Aus
dem Rumänischen von Hellmut Seiler. (LYRIK- Sammlung); 122 Seiten,
20,0 × 14,0 cm; ISBN: 978-3-937139-41-8,
Preis: 16,30Euro.
|
|
Debüt 2008
Barbara-Marie Mundt
Raubkind. Roman. 148 Seiten, ISBN: 978-3-937139-58-6. Preis: 15,50 Euro.
Henning Schönenberger: Sitte
und Sittlichkeit im ausgegangenen Jahrhundert, Versroman
in zwölf Lektionen, 98 Seiten, ISBN: 978-3-937139-49-4. Preis:
14,60 Euro.
|
Maria-Ensle-Preis
für Dr. H.C. Dieter
Schlesak
Die Kunststiftung Baden Württemberg
verlieh unserem
Redaktionsrat-Mitglied den Preis am 28.11.2007 im Literaturhaus Stuttgart.
Anbei ein Auszug aus dem 2005 veröffentlichten Interviewmit dem
ausgezeichneten Dichter.* „Ich
bin ein Grenzgänger, auch in Dingen
des Wohnsitzes und der Landeszugehörigkeit. Eigentlich aber bin ich in
* Rodica Draghincescu: Schreibenleben,
POP-Verlag, 2005
|
Deutschland,
Rumänien, Italien; drei Leben, drei Erfahrungen, Schreiben in der
Muttersprache Deutsch in fremder Umgebung. Mein Trauma, aber auch mein
Erkenntnismittel ist das Nicht-Dazugehören. Schon in Bukarest, bevor ich
Deutschland kannte, bevor ich überhaupt die Grenze des Landes überschreiten
durfte,Du
musst Jude sein. Stimmt
es etwa nicht? Von Marina Zwetajewa, der russischen Lyrikerin, stammt ein
erhellendes Wort: Bce poety jidy – alle Dichter sind Juden, d.h., sie bleiben
immer Fremde und sie gehen einem Handwerk nach, das, laut Paul Celan, keinen
goldenen Boden, sogar überhaupt keinen Boden hat. Identität gibt es also für
diese »Fremden« nur punktuell, nämlich im Augenblick der inspirierten
Selbstherstellung via Schreiben, denn Sprache ist der einzige feste Boden, die
stärkste Kraft dieses verhinderten Vogels, der da Mensch heißt, mit dem Vogel
freilich im Kopf.“ Schlesak
erhielt den Preis für sein Gesamtwerk. Schon mit dem Debütroman Vaterlandstage
und die Kunst des Verschwindens (ein Panorama des vergangenen Jahrhunderts,
eine Sondage von Europas Untiefen) war er 1986 seiner Zeit voraus. Es folgten
zahlreiche Romane, Gedichtbände, Essays, die ein so vielstimmiges wie
eigenwilliges Gesamtwerk entstehen ließen und dessen Wirkung in keinem Verhältnis
zu seiner großen Bedeutung steht.
|
Das Bundesverdienstkreuz
für unseren Redakteur Stefan Gemmel
|
Bundespräsident Horst Köhler
und Stefan Gemmel
(Bild: A. Szillat)
|
|
Für seinen besonderen
Einsatz, vor allem für seine außergewöhnlichen Lesungen, in denen er
spannend, lustig und informativ zugleich Kinder und Jugendliche für das
Lesen begeistert, sowie für sein ehrenamtliches Engagement in der
literarischen Nachwuchsförderung, wurde ihm im September vom
Bundespräsidenten Horst Köhler in Berlin das Bundesverdienstkreuz
verliehen. Das Redaktionsteam von Matrix freut sich, einige literarische
Texte dieser von Gemmel geförderten Jungtalente bereits in unserer
Debüt-Rubrik veröffentlicht zu haben. Wir gratulieren Stefan für diese
hohe Anerkennung und wünschen ihm weiterhin große Erfolge! Leider wird
er aus persönlichen Gründen seine Arbeit und sein Engagement als
Matrix-Redakteur nicht mehr fortsetzen; dennoch bieten wir -so wie bisher
- ihm und seinen „Entdeckungen" die Seiten unserer Literatur- und
Kulturzeitschrift an.
|
|
aktuell
MATRIX -
Zeitschrift für Literatur und Kunst, Nr. 3/2008 (13). 143 Seiten,
ISBN: 978-3-937139-50-0; Preis: 10,00 Euro. Ingrid
Leibhammer, Manfred Wolff, Ulrich Bergmann, Louise Glück, Dieter
Schlesak, Markus Leuze, Steffen Kluge, Gerd Meyer, Laura Marchig,
Traian Pop Traian, José
F.A. Oliver , Urszula Usakowska-Wolff, Rodica Draghincescu, Peter Rühmkorf,
Laura Marchig, Wolfgang G. Fienhold, Juan Vicente Piqueras,
Francisca Ricinski-Marienfeld, Wolfgang Schlott, Sven-André Dreyer,
Thomas Josef Wehlim, Uli Rothfuss, Paolo Montrasio, Mario Wirz, Marc
Bouvet, Dario Bellezza, Peter Johnson, u.a. Debüt:
Carolina Geiger, Jan Lange, Maria Holl, Patrick
Wagner,Patrik Tobias, Lilli Döscher, Andrea Klemm, Ivana-Marija Nešić,
Franciska Burger, Xenia Knochenhauer, Cumali Zengin, Lena Mörike.
|
|
Zeitschrift für Literatur und Kunst
|
Herausgeber: Traian Pop
Redaktionsleitung: Traian Pop, Francisca
Ricinski-Marienfeld,
Redaktion: Edith Konradt, Uli Rothfuss, Andre
Schinkel, Rainer Wedler
Redaktionelle Mitarbeit: Rodica Draghincescu
(Frankreich), Susanne Schmincke, Antonio Staude
Gestaltung; Traian Pop
Korrektur: Barbara-Marie Mundt, Rainer Wedler. Ulrich Bergmann
Redaktionsrat: Jan Koneffke, Horst Samson, Dieter
Schlesak,
|
Manuskripte und alle anderen Zuschriften an:
Pop Verlag, Redaktion Matrix, Stuttgarter Str. 98, 71638 Ludwigsburg, erbeten.
Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte ohne Rückporto keine Gewähr.
Matrix erscheint
alle 3 Monate. Preis des Einzehlheftes: € 10,00 zuzüglich Porto- und
Versandkosten (unverbindliche Preisempfehlung, Stand 2007). Sie können Matrix
abonnieren. Inlands-Bezugspreis jährlich € 35,00 (vier Hefte inklusive
Versand). Auslands-Bezugspreis jährlich € 45,00 (vier Hefte inklusive
Versand). Berechnung jährlich bei Auslieferung des ersten Heftes. Es
verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens
sechs Wochen vor dem Bezugszeitraum (nur schriftlich) gekündigt wird.
|
|
Abonnieren oder MATRIX Verschenken?
So geht's: Formular downloaden, ausfüllen und
einsenden.
Schneller geht's
per E-Mail: pop-versand@gmx.de
oder per Fax: 07141970284
Abo Geschenk-Abo
|
|